Kühlschiff
Das Kühlschiff ist das "klassische" Gerät zur Trubentfernung. Bei der Her-stellung von Bierspezialitäten wie Kriek, Lambic und Gueuze wird es heute noch eingesetzt.
Es ist ein ganz flaches, offenes Gefäß, in das die Würze 15 bis 25 cm hoch ausgeschlagen wird. Während der 0,5 bis 2 Stunden, die die Würze auf dem Kühlschiff steht, setzt sich der Trub ab, und zwar umso besser, je flacher das Kühlschiff ist. Je länger die Verweildauer, desto besser der Kühl- und Kläreffekt, desto größer aber auch die Gefahr einer Infektion mit Hefen oder Bakterien.
Früher ließ man den Sud über Nacht stehen. Heute wird dies nur noch in Museumsbrauereien praktiziert.
Die Anordnung des Kühlschiffes im obersten Stockwerk sichert den Zutritt der kühlenden Luft und eine ungehinderte Abführung der Dampfschwaden.
Dabei kühlt die Würze bis auf 40-70°C ab und wird anschließend mit einem Berieselungskühler bis auf Anstelltemperatur abgekühlt.
Die heiße Würze läuft auf das Kühlschiff
Rechts im Bild zwei Ventilatoren, die für einen zügigen Abzug der Dampfschwaden und für die Abkühlung der Würze sorgen
Die abgekühlte Würze wird nun in den Gärbottich abgelassen
Nach dem Ablauf der Würze verbleibt auf dem Kühlschiff zusammen mit dem Kühltrub noch etwa 4-8% der Gesamtwürze, die damit in dieser Größenordnung zum Bierschwand beiträgt. Dazu kommen noch die Verdunstungsverluste. Je nach der Fläche des Kühlschiffes, der Würzestandhöhe, den Witterungsver-hältnissen, der Art der Kühlschiffbelüftung (Ventilatoren) und der Dauer der Ruhe kann die verdunstete Menge zwischen 4 und 9% liegen. Die Würze-konzentration nimmt dabei um 0,4-1,0% zu.
Zusammengenommen setzen sich die Verluste wie folgt zusammen:
Würzeschwand durch: | |
Würzekontraktion von Siedetemperatur auf Anstelltemperatur | ca. 4% |
Verdunstungsverluste | zw. 4 - 9% |
Trubverluste | zw. 4 - 8% |