Biologische Säuerung
Durch das Zusammenwirken der Calcium- und Magnesiumsalze pegelt sich in der Maische ein pH-Wert von etwa 5,6 bis 5,8 ein.
Angestrebt wird aber ein pH-Wert von 5,2 der durch folgende Maßnahmen erreicht werden kann:
- durch Zusatz von mineralischen Säuren (sofern gesetzlich erlaubt)
- durch Sauermalz
- durch Milchsäure
- durch Calciumsulfat (Gips)
- durch Calciumchlorid
Nach dem Zeitpunkt der Säuerung unterscheidet man dabei:
- Maischesäuerung und
- Würzesäuerung
Die wichtigste Maßnahme ist die Maischesäuerung am Anfang des Maischens.
An Verbesserungen werden genannt:
- das Enzymangebot wird wesentlich verbessert, d. h. sie werden aktiviertdas
- Zinkangebot wird verbessert
- die Extraktausbeute wird erhöht
- die Eiweißausscheidung verbessert sich
- die Sauerstoffanfälligkeit verbessert sich (besseres Redoxpotential)
- das Abläutern geht schneller vonstatten
- Gärverlauf schneller durch bessere Trubausscheidung und höhere Vergärungsgrade
- der Geschmack wird abgerundeter, voller und weicher
- die Hopfenbittere ist angenehmer und nicht nachhängend
- das Bier ist rezent, im Geschmack frischer, kerniger charaktervoller
- der Schaum ist feinblasiger und stabiler
- die Farbe des Bieres ist heller
- die Verdauung wird angeregt, positiver Einfluss der Milchsäure
- Bierschädlinge wachsen unterhalb eines pH-Wertes von 4,4 nicht mehr
All das sind gute Gründe für eine biologische Säuerung der Maische zu Beginn des Maischens.
Wichtig: Die Maischesäuerung sollte jedoch nur moderat angewendet werden und zwar bei:
- gut gelösten Malzen und
- hohen Einmaischtemperaturen
Um den pH-Wert um 0,1 abzusenken, müssen folgende Säuregaben je 100 kg Malz zugegeben werden:
Säure | Zusatz zur Maische | Zusatz zur Würze |
37%ige Salzsäure | 53 ml | 27 ml |
80%ige Milchsäure | 60 ml | 30 ml |
98%ige Schwefelsäure | 17 ml | 9 ml |