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Märzen

Der Begriff Märzenbier wird heutzutage vor allem in Süddeutschland und Österreich für etwas stärkere Lagerbiere verwendet, die eigentlich in die Kategorie Exportbier fallen. In Österreich ist Märzen überall verbreitet und sozusagen das „Standardbier“ des Landes. Im englischen Sprachraum ist Märzen ein Synonym für Oktoberfestbier.

Märzen ist ein untergäriges, körperreiches, weiches und süffiges Vollbier. Nicht so bitter, dafür malzaromatisch, teilweise ein wenig süß. Das Bier wird unter Verwendung von Spezialmalzen gebraut. Der Stammwürzegehalt liegt zwischen 12,5 und 14%, was einen Alkoholgehalt bis 5,2%vol ergibt.

Märzentypisch ist die mittlere Vollmundigkeit und eine sehr breite Farbpalette von satt gelb, golden, rotbraun bis dunkelbraun. Der süße Malzgeschmack sollte über die reine, edle Hopfenbittere dominieren. Der Malzcharakter sollte dagegen eher röstig als harmonisch sein. Hopfenaroma und –Geschmack sollte zwar vorhanden, aber nicht zu stark sein. Fruchtige Ester sind nicht erwünscht.

Im Antrunk ist es nur mäßig rezent, das Mundgefühl indes sollte ein volles, herzhaftes sein.

Geschichte

Die bayerische Brauordnung aus dem Jahre 1539 legt fest, dass nur zwischen dem Tag des St. Michael (29. September) und dem Tag des St. Georg (23. April) gebraut werden durfte. In den sechs Monaten danach war es etwa den Münchner Bierbrauern verboten, Bier zu produzieren. Grund war die in den Sommermonaten erhöhte Brandgefahr beim Biersieden.

Um nun bis zum Beginn der nächsten Brausaison nicht ohne das geliebte Bier sein zu müssen, war eine längere Haltbarkeit des Bieres nötig. Dies erreichte man durch Erhöhung des Gehaltes an Stammwürze und Alkohol oder auch durch stärkere Hopfung. Zusätzlich musste man für eine kalte Lagerung sorgen. Da die technische Kühlung noch nicht erfunden war, kamen hierfür ausschließlich tiefe Felsenkeller in Frage. Wenn möglich, wurden diese noch mit Natureis in großen Blöcken bestückt; diese Eisblöcke wurden im Idealfall dem brauereieigenen Teich entnommen. Das während des Winters eingebrachte Eis schmolz im Felsenkeller nur langsam; so konnte im Felsenkeller für gewöhnlich bis März frisches Eis eingebracht werden, woher sich auch der Name Märzen ableitet.