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Craft Beer

Hierbei handelt es sich um handwerklich gebrautes Bier, bei dem hochwertige Zutaten, unkonventionelle Geschmacksrichtungen und das Wiederbeleben alter Brau-Traditionen im Fokus stehen. Doch diese Definition ist zu einfach, zu wage und lässt viel Interpretationsspielraum. Hier ein Erklärungsversuch:

Die US-Amerikanische Brauervereinigung definiert Craft Beer als Bier "von einem Brauer, der in kleinen Mengen und unabhängig von Konzernen auf traditionelle Weise braut". Den amerikanischen Maßstab "in kleinen Mengen" darf man hierzulande nicht mit der Größe einer Gasthausbrauerei gleichsetzen. Denn die Höchstmenge wird mit einem Ausstoß von 6 Millionen Barrel angegeben. Das entspricht 9.540.000 Hektolitern Bier. In den Medien werden die Begriffe Craft Beer und "kleine Brauer“ in einem Atemzug genannt. Das erweckt natürlich den Eindruck, dass – in Unwissenheit der amerikanischen Tradition – hierzulande nur kleine Brauereien den Anspruch haben dürften, Craft Beer zu produzieren. Doch weit gefehlt! Bei einem Craft Beer geht es um mehr als nur Brauereigröße und Ausstoß und auch um mehr als nur den Geschmack eines Bieres. Oft wird Craft Beer mit den Eigenschaften eines IPA (India Pale Ale) beschrieben. Doch dieser stark hopfenbetonte und oftmals fruchtige Bierstil, der übrigens aus England und nicht aus den USA stammt, ist nur einer von vielen, der die Craft Beer Szene derzeit ausmacht und begeistert. Ein extra stark gehopftes Bier ist nicht automatisch ein Craft Beer und andersrum ist ein schwach gehopftes Bier nicht unbedingt kein Craft Beer. Es geht mehr um die Unterscheidbarkeit eines Bieres von andren Bieren.

Biere mit eigenem Charakter sind Craft Biere. Ein Craft Beer ist ein Bier, das sich von der Masse abhebt. Und was für Biere gilt, ist auch bei den Brauereien angesagt. Auch Brauereien brauchen ein Gesicht in der Masse. Natürlich kann man auch Georg Schneider, Jeff Maisel und viele andere (alt-) bekannte Größen der Brauszene getrost als Craft Brewer bezeichnen. Sie experimentieren mit den innerhalb des Reinheitsgebotes erlaubten Zutaten und komponieren Biergeschmäcker, die anders, außergewöhnlich und ungewohnt sind. Dabei legen die Brauer keinen Wert darauf, dass diese Biere massentauglich sind. Sie sind keine x-beliebige Durstlöscher, die man zum Auffüllen des Wasserhaushalts trinkt. Die kräftigen Aromen, die sie aus den Rohstoffen herauskitzeln sind zu speziell und erfordern einen geeigneten Anlass oder eine gute begleitende Speise.