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Barley Wine

Es gibt einen Bierstil, der den poetischen Namen "Barley Wine", also "Gerstenwein" trägt. Auch das ist natürlich kein Wein – aber vom Alkoholgehalt kommt dieses Bier schon recht nahe heran, denn er liegt mehr oder weniger deutlich über zehn Volumenprozent, ist also viel stärker als unsere Bockbiere und auch als die als extrem alkoholreich bekannten belgischen Trappistenbiere. Der Geschmack solcher Biere hat wenig mit dem zu tun, was wir von unserem allgegenwärtigen Pils gewohnt sind: Barley Wines zeichnen sich weder durch besonders viel Schaum, besondere Spritzigkeit oder gar einen durstlöschenden Effekt aus. Dafür wirken sie extrem fruchtig.

Das wiederum ist darauf zurückzuführen, dass für einen Barley Wine sehr viel mehr Malz verwendet wird (sonst wäre er nicht so stark) – und dass diese Fülle an Malzzucker mit einer obergärigen (und damit sehr aromaintensiven) Hefe vergoren wird. Schließlich verlangt so ein in jeder Hinsicht intensives Bier auch nach einer Balance – und die kommt wiederum von einer sehr, sehr intensiven Hopfung, die für den üppigen Körper quasi das Rückgrat darstellt: Ein Barley Wine muss sogar wesentlich bitterer sein als ein Pils, sonst würde er einfach nur fad und süß schmecken.

Nun ist das kein Bier für alle Tage – und deshalb machen sich die meisten Brauereien gar nicht erst die Mühe, eine solche Rarität herzustellen. Der Stil war beinahe ausgestorben, bevor ihn amerikanische Kleinbrauereien wiederentdeckt haben: Old Foghorn von der Anchor Brewery in San Francisco und Bigfoot von Sierra Nevada Brewery in Chico sind die bekanntesten Beispiele.

In Deutschland wird er in der Weyermann®'schen Versuchsbrauerei zu besonderen Anlässen gebraut, ein solcher war das Haus-und Hobbybrauertreffen 2009 in Bamberg.

Auszug aus Getränkefachgroßhandel_2002-05-02